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11 Feb 2016

Die Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards in der textilen Lieferkette

Über MaxTex & deren Herausforderungen

 

MaxTex ist eine junge, erst 2014 gegründete Vereinigung ambitionierter Unternehmen im Bereich textiler Produktion und textiler Dienstleistungen. Gemeinsames Ziel der Mitgliedsunternehmen ist es, in allen Wertschöpfungsstufen des Herstellungsprozesses von Textilien eine nachweisbar umwelt- und sozialgerechte Produktion durchzusetzen. Der Anteil nachhaltiger textiler Produkte im Markt soll sich dadurch stetig steigern.

 

Ein wenig mit der Materie vertrauter Betrachter mag sich die Frage stellen, ob nicht jedes Unternehmen alleine und möglicherweise sogar besser in der Lage sei, sich den richtigen und notwendigen Prozessen zu mehr Nachhaltigkeit zu stellen. Wer jedoch die Komplexität einer weltweit in hohem Grade vernetzten Textilwirtschaft kennt, kann einschätzen, wie schwierig es ist, einen Nachhaltigkeitsprozess über die gesamte Lieferkette in Gang zu setzen, um anschließend dem Endkunden konkrete Produktlösungen anzubieten.

Die zentrale Aufgabe von MaxTex ist es daher, die Mitglieder zu einer nachhaltigen Produktion und Dienstleistung hinzuführen und sie in allen die nachhaltige Produktion und Dienstleistung betreffenden allgemeinen, fachlichen und wirtschaftlichen Interessen zu informieren, zu beraten, zu betreuen und zu vertreten. Die Vereinigung bietet eine Plattform für Unternehmen, die partnerschaftlich Nachhaltigkeitssortimente für die verschiedenen Segmente textiler Dienstleistungen entwickeln, produzieren und anbieten. Dies gilt etwa für die vielfältigen Bereiche der Berufsbekleidung, von Corporate Fashion über gängige Arbeitskleidung bis hin zu persönlicher Schutzbekleidung, den Bereich Hotel, Restaurant und Catering sowie für das Gesundheitswesens und viele weitere Sparten.

MaxTex unterstützt seine Mitglieder informell beim Einführen und Vermarkten nachhaltiger Textilien – insbesondere auch über den Vertriebsweg des Textil Service.

Bereits heute haben sich internationale Unternehmen aus der gesamten textilen Lieferkette der Vereinigung MaxTex angeschlossen, von der Organisation, die sich aktiv um die Verbesserung der Lebens- und Anbaubedingungen von Baumwollfarmern kümmert, über eine Reihe von Herstellern und Konfektionären bis hin zu hochprofessionell aufgestellten Textil Service Unternehmen. Nicht zu vergessen sind die Partner aus Hochschule und Wissenschaft, die sämtliche Aktivitäten unterstützen und begleiten.

Die Aufnahmekriterien von MaxTex sehen vor, dass nur diejenigen Unternehmen Mitglied werden können, die sich mit dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Megathema Nachhaltigkeit ernsthaft befassen und bereits erkennbare praktische Schritte zur Umsetzung im Unternehmen eingeleitet haben! Beispielsweise müssen Nachweise über Zertifizierungen,
den Einsatz von Managementsystemen oder die Veröffentlichung von Nachhaltigkeits-berichten erfolgen.

Unter dem Schirm von MaxTex können sie sich über alle notwendigen Prozesse und Entwicklungen austauschen und ihr nachhaltiges Handeln erfolgreich weiterentwickeln.
Die regelmäßigen Mitgliederversammlungen sind ein Forum für Experten, Entscheider, Querdenker, Visionäre und Macher im Textilmanagement!

 

Die Problematik der Aussage eines einzelnen Standards

Nicht zuletzt seit den erschreckenden Bildern aus Bangladesch, dem Einsturz des Rana Plaza in Sabhar sowie vielen weiteren Katastrophen in Textilfabriken, rücken nachhaltig produzierte Textilien für viele Verbraucher immer mehr in den Vordergrund.

Viele kennen und erkennen inzwischen eine Reihe von Siegeln und Standards, insbesondere auch im Ernährungsbereich, hinter denen häufig kaum zu überblickende Regulierungen, Gesetze, Grenzwerte, Prüfungs- und Nachweispflichten stehen. Viele dieser Standards, so auch bei Textilien, sind durchaus ernst zu nehmen und im Sinne einer Verbesserung von Umwelt- und Sozialbedingungen sowie einer insgesamt höheren Transparenz unabdingbar.

Es wird allerdings häufig übersehen, dass mit wenigen Ausnahmen nahezu alle Standards
nur Teilbereiche der Wertschöpfungskette abdecken. Beispiele dafür gibt es viele. So sagt ein Biosiegel nichts über die Einhaltung von Sozialstandards in Entwicklungsländern, ein nachweislich fair gehandeltes Produkt kann durchaus genmanipulierte Rohware enthalten und ein Schadstoff-Siegel sagt nichts über die gezahlten Löhne in den weiteren Verarbeitungsstufen.

Ein Teil der bekannten oder weniger bekannten Siegel decken daher auch lediglich einen Minimal- oder Teilanspruch der von Verbrauchern und Initiativen intensiv geforderten Lösungen ab.
Hinzu kommt die spannende Frage, inwieweit sich die Beteiligten Akteure einer unabhängigen und regelmäßigen Prüfung unterwerfen. Einige Standards basieren auf freiwilligen Angaben oder Selbstkontrolle, deren Glaubwürdigkeit man trauen kann oder auch nicht. Die Gefahr des „green-washing“ mit Hilfe freiwilliger Auskünfte ist allerdings latent vorhanden.

Die Satzung von MaxTex sieht an dieser Stelle für die Mitglieder aus der textilen Lieferkette den Nachweis von Zertifizierungen vor, die einem sehr hohen Anspruch an Transparenz, Nachprüfbarkeit und Nachhaltigkeit genügen.Von vollständiger Transparenz und einem nachhaltigen „Rundum-Sorglospaket“ für die gesamte textile Wertschöpfungskette kann jedoch noch lange keine Rede sein. Viele Unternehmen sind erst am Anfang eines Prozesses, der nicht nur das verantwortungsvolle Handeln nach außen, sondern vor allem auch die internen Prozesse im besten Sinne einer Corporate Social Responsibility regeln soll und muss.

 

Eine klare Ansage – das MaxTex Selbstverständnis

MaxTex fördert nachgewiesenes umweltgerechtes Handeln, die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung sowie soziale Kooperationen im Bereich der Textilwirtschaft und der textilen Dienstleistung, den Kunden und Stakeholdern. Die Mitglieder von MaxTex sind sich einig: Nachhaltigkeit, mit all ihren Facetten, ist ein stetig wichtiger werdendes Thema. Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart können nicht mit den einseitigen Rezepten der Vergangenheit gemeistert werden. Erforderlich sind neue, grenzüberschreitende Wege des gesellschaftlichen Engagements im freiwilligen Zusammenspiel von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, gemeinnützigen Organisationen, Initiativen der Bürgergesellschaft und der öffentlichen Hand. Nur gemeinsam lässt sich eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten, eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Das heißt aber auch Mut zu Innovationen durch übergreifende Kooperationen und damit Mut zu neuen gesellschaftlichen Perspektiven.

 

competent – fair – sustainable

Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist eine der wichtigsten Zukunfts- ressourcen. Innerhalb von MaxTex geben sich die Mitglieder gegenseitige Unterstützung und prüfen jegliche nachgelagerte bi- oder multilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dadurch können Kräfte gebündelt werden, um den Wirkungsgrad der Aktivitäten zu erhöhen. Durch gemeinsame Projekte und Kampagnen, durch eine koordinierte Öffentlichkeitsarbeit, durch die Erarbeitung von Strategien und durch die Entwicklung von Qualifizierungsinstrumenten sowie eine nahezu lückenlose Kompetenz bringt MaxTex Kooperationen, soziale und gesellschaftliche Verantwortung sowie nachhaltiges Handeln in der Textil- und Bekleidungsindustrie weiter voran.
Für eine faire, nachhaltig gestaltete Zukunft geht es darum, zu einer neuen Balance im ökonomischen Handeln zu finden, um Vertrauen zu schaffen – bei Kunden, Partnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, im gesellschaftlichen Umfeld und in der Öffentlichkeit, durch Interaktion mit dem Gemeinwesen und im Einklang mit der Umwelt. Wert und Werte, Freiheit und Verantwortung, Wohlstand und gesellschaftliches Engagement, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit gehören untrennbar zusammen.

Verantwortliches Handeln ist nicht abhängig von der Art oder der Größe des Unternehmens oder der Organisation. Es gibt viele kleine, mittelständische und große Unternehmen, die mit hoher Verantwortungsbereitschaft geführt werden und als treibende Kräfte in sozialen und ökologischen Initiativen wirken. Und es gibt immer mehr Branchen übergreifende Initiativen, die eine neue, aktive Zusammenarbeit beabsichtigen. Diese Unternehmen, die engagiert, ideenreich und kooperativ das Ziel der Nachhaltigkeit mitgestalten, finden in MaxTex eine Plattform und einen Ansprechpartner.

 

Sichern des eigenen, nachhaltigen Erfolgs

Unternehmen, die sich bei MaxTex engagieren, handeln nicht nur verantwortungsvoll, sondern sichern langfristig ihren eigenen Erfolg. Sie stärken die Beziehungen des Unternehmens zu seinem Umfeld und fördern den wichtigen Austausch von Kompetenz, Wissen, Ideen und konkreten Handlungen. Mitglieder von MaxTex sind engagiert, kooperativ, handeln innovativ und vorausschauend. Sie übernehmen gemeinsam Verantwortung und stiften Nutzen. Ihre Projekte schaffen gesellschaftlichen Mehrwert, bilden soziales Kapital und Stärken die wirtschaftliche Basis ihres Unternehmens.

 

Vision

Es ist unsere Vision, dass sich immer mehr Akteure aus der Textilwirtschaft und der nachfolgenden Wertschöpfungskette zur Durchsetzung nachhaltigen Handelns engagieren – zum Wohle der Mitglieder, der Unternehmen und ihrer Beschäftigten in aller Welt, der Wirtschaft, der Umwelt und zum Wohle einer Gesellschaft, die uns und den kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft bietet.

 

Kontaktdaten:
Verein MaxTex – Geschäftsstelle – Overbergstr. 12 – 65936 Frankfurt am Main
Gerhard Becker, Geschäftsführer
Tel.: +49 (0)69 340088-40 – Fax: +49 (0)69 340088-41
gerhard.becker@maxtex.eu – www.maxtex.eu