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9 Nov 2016

Neues von der Baustelle:

Großwäscherei Schmitt

 

Gestern wurden auf der Baustelle der Großwäscherei Schmitt im Industriegebiet „Hundert Morgen“ zwei riesige Waschröhren abgeladen.

Kompetenz aus 15 Berufsjahren

Am Freitag war Frank Schröder noch in Norwegen im Einsatz. Der Servicetechniker des Maschinenbauers Kannegiesser (Vlotho, Nordrhein-Westfalen) ist ein weltweit gefragter Spezialist für Großwäschereien. Gestern begann sein aktueller Auftrag, bevor es im Februar in B    asel weitergeht. Jetzt widmet Schröder seine Kompetenz aus 15 Berufsjahren in dieser Branche ganz den beiden Herzstücken einer der weltweit modernsten Anlagen, die im Ladenburger Industriepark „Hundert Morgen“ Mitte Januar 2017 in Betrieb genommen werden soll.

Schiere Kraft gefragt

Für die Feinarbeit zum Einbau der beiden Waschstraßen im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro, die gestern angeliefert wurden, sind rund 20 Kannegiesser-Monteure auf zehn Hebebühnen beschäftigt. „Hier ist bald Industrie 4.0 im Einsatz ist, weil die Maschinen digital miteinander verknüpft arbeiten“, freut sich Markus Zwaller, neben André Münch Geschäftsführer der bislang noch in Schriesheim-Altenbach ansässigen Firma Schmitt. Zunächst ist aber schiere Kraft gefragt: Ein 100-Tonnen-Kran nimmt nacheinander die jeweils rund 20 Tonnen schweren und (ohne Pressen) je 14 Meter langen Waschröhren an den Haken, als wögen sie nichts. Auf Panzerrollen gelangen diese Hightech-Schwergewichte, zusätzlich von einem Stapler gezogen, ins Halleninnere.

Die 6-Millionen-Euro-Investition soll sich lohnen

Es folgen die zwölf Tonnen schweren Pressen, die jeweils auf einer Fläche von nur vier Quadratmetern Platz finden, und später je 40 bar Pressdruck auf die Wäsche bringen. Alle Anlagenteile stehen für Spitzentechnik: „Diese Maschine kommt direkt von der Messe“, sagt Bauleiter Schröder und zeigt auf den Frotteefalter, der pro Stunde 900 Handtücher so faltet, wie es die Hotels im Umkreis von 150 Kilometern gerne möchten. Unter anderem Hilton- und NH-Hotels gehören dazu. Mit der neuen Anlage baut der 1954 im Schriesheimer Stadtteil gegründete Traditions- und Familienbetrieb den Kundenstamm bald aus: Die Sechs-Millionen-Euro-Investition soll sich ja lohnen. „Der deutsche Hotelmarkt wächst jährlich zwischen drei und vier Prozent: Das ist einer der stabilsten Wirtschaftsfaktoren, gerade im Großraum Frankfurt“, erklärte Zwaller. Es fällt also zunehmend Wäsche an, die künftig in Ladenburg so umweltfreundlich gewaschen wird, wie das heute überhaupt möglich ist.

40 Tonnen täglich

„Auf das Umweltmanagement sind wir richtig stolz“, sagt Zwaller. So bräuchten die Dampfkessel morgens nur 90 Minuten, um die Anlage auf Betriebstemperatur zu bringen. Der Rest trage sich dank des zentralen Wärmesammlers selbst. In jeweils 18 Kammern reinigen die Waschstraßen stündlich je 2,5 Tonnen Wäsche. Das macht in einer Achtstundenschicht 40 Tonnen täglich, und im geplanten Zweischichtbetrieb sogar das Doppelte. Dennoch ist der Wasser- und Energie-Verbrauch pro Kilogramm Wäsche um ein Vielfaches geringer als bei anderen Betrieben.

Im März soll die Kapazität von 40 Tonnen täglich erreicht werden und dann schrittweise erweitert werden. Die Arbeit von Schröders Team ist dann längst erledigt, denn auf der ganzen Welt ist schmutzige (Hotel-)Wäsche zu waschen. Branchenkenner Zwaller weiß: „Allein in Las Vegas fallen über 100 Tonnen täglich an“.